Frankfurter Zeitung
1939 Oct 1 - 31 complete
+ Extras
53.5 cm x 38 cm
sehr schön gebunden
Die Frankfurter Zeitung war eine deutschsprachige Zeitung, die von 1856 bis 1943 erschien. Sie ging aus einem Marktbrief hervor, der in Frankfurt erschien. Im nationalsozialistischen Deutschland galt es als die einzige Massenpublikation, die nicht vollständig vom Propagandaministerium unter Joseph Goebbels kontrolliert wurde.
Während der frühen Zeit der Nazi-Regierung wurde die Zeitung zunächst von Hitler und Joseph Goebbels vor allem wegen ihrer bequemen PR-Attraktivität im Ausland geschützt und behielt mehr redaktionelle Unabhängigkeit als die übrige Presse im Dritten Reich. Doch schon nach wenigen Jahren gab die IG Farben die Zeitung auf; Durch die zunehmende Aufsicht des NS-Propagandaministeriums war es unweigerlich in Gefahr geraten und verlor im Ausland rasch seinen journalistischen Ruf. Die Unternehmensleitung erkannte, dass eine Einflussnahme auf die öffentliche Meinung im Inland nicht mehr nötig sei, „da es in Deutschland faktisch keine öffentliche Meinung mehr gab“.
Die Zeitung wurde 1938 stillschweigend verkauft und von einer Tochtergesellschaft des Nazi-Verlags, dem Eher Verlag, übernommen. Ende 1941 geriet die Zeitung in einen Skandal, als Richard Sorge, der langjährige Tokio-Korrespondent der Frankfurter Zeitung und Mitglied der NSDAP, wurde von der japanischen Polizei unter dem Vorwurf der Spionage für die Sowjetunion festgenommen. Sorge entpuppte sich als bester sowjetischer Spion in Japan, dessen Treue zum Nationalsozialismus nur eine Verschleierung seiner wahren Überzeugungen war, und wurde 1944 hingerichtet. Angesichts der rückläufigen Leserschaft während des Zweiten Weltkriegs wurde die Zeitschrift im August 1943 vollständig geschlossen.